Musik Reisen: Heiteren Openair 2014, Switzerland

Das heiteren Openair ist etabliertes Openair in Zofingen und fand 1991 das erste Mal statt. Sehr schön gelegen auf dem Stadthügel, bietet das Openair eine gute Ausgangslage für einen gelungenen Event. Zofingen ist ab Zürich mit dem Zug in rund einer Stunde via Olten zu erreichen. Der Shuttle-Service ab dem Bahnhof funktioniert reibungslos. Coole Idee, dass die Busse mit einem Gepäckwagen ausgestattet sind, so haben auch Personen mit viel Gepäck ausreichend Platz. Wir kamen am Freitag um ca. 16.o0 Uhr auf dem Gelände an. Die erste Überraschung nach dem unerwartet warmen Wetter: Das Openair ist schon um diese Zeit extrem gut besucht. Wir machen uns also schleunigst auf zur Rezeption und fragen nach freien Zeltplätzen. Im Sektor C soll noch was frei sein. Also machen wir uns vollbepackt auf den Weg. Der in Hanglage gelegene Zeltplatz macht aber einen komplett ausgebuchten Eindruck. Wir kämpfen uns bis ganz zuoberst durch und finde tatsächlich noch einen gründen Flecken Wiese. Auch wenn die jungen Nachbarn von unserer Ankunft gar nicht begeistert waren, begannen wir unverzüglich mit dem Aufbau unserer Zelte. Kaum standen unsere Iglus, da kam auch schon das Security Personal und verlangt, dass wir die Zelte aus dem Bereich der Sicherheitszone entfernen müssen. Extrem nervig, schliesslich haben wir extra nach freien Plätzen gefragt und die Sicherheitswege waren nicht gekennzeichnet. Wir durften dann in der Bruthitze alle Zelte nochmals neu aufschlagen.

Um 18.30 gings dann mit der erstem Act auf der grossen Lindenbühne los. Triggerfinger, die belgische Rockband heizte mit einer guten Show ein. Besonders aufgefallen ist uns dabei der Drummer, welcher irgendwann begann sein ganzes Drum abzulecken, dies immer mit einem ziemlich verzogenen Smile. Die musikalischen Highlights am Heiteren Openair 2014 waren denn auch ziemlich schwach gesät. Was soll man schon zu einem Hauptakt wie “Birdy” sagen? Sicher hatten einige Teenagermädchen ihre Freude daran, aber wirklich musikalischen Gehalt konnten diese Acts genauso wenig aufweisen wie der extrem arrogante Schweizer Pop-Rapper Bligg. Dieser konnte es nicht lassen bei zwischen jedem Song auf seinen Online-Shop aufmerksam zu machen.

Ganz am Schluss des ersten Festival-Tages konnte das Heiteren dann doch noch mit einem Top-Act begeistern: Die Antwooord, eine südafrikanische Elektro-Band, vergleichbar mit den Prodigy der 90er Jahren überzeugte mit einer bombastischen Show und extrem fetten Beats.

Die Queens of the Stoneage versprühten nicht mehr als Langeweile

Der Festival-Samstag hatte aus meiner Sicht nur ein wirkliches Highlight zu bieten: Broody Dalle, ehemalige Front-Frau von den Destillers und aktuelle Freundin des QOTSA Sängers Josh, traktierte das Publikum mit ausgegorenem Punkrock, welcher teilweise Paralellen zu Whole aufzuweisen vermag. Die Queens of the Stoneage gaben sich dann als Headliner auch noch die Ehre, versprühten aus meiner Sicht, aber nicht viel mehr als Langeweile auf dem Festival-Areal.

Fazit: Das heiteren Openair ist ein typisches Lokalopenair, schön gelegen versucht man mit dem Lineup allen gerecht zu werden: Kinder, Familien, Teenager, Rockfans, Hip-Hopper, Poppern und Freunde des Reggae. Da ist zwar dann für alle etwas dabei, das Openair als gesamtes vermag so aber definitiv nicht zu überzeugen, denn wer will schon 160.- bezahlen, um einen Act seines Musikstils zu sehen? Mit gutem Grund fokussieren sich die meisten Openairs auf eine Stilrichtung: Grindcore am Greenfield, Hip-Hop in Frauenfeld, Rock in St. Gallen, Rock am Gampel.

 

 

Openair

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