Die schwierigen Bedingungen der Textilproduktion in Indien

Indien ist mittlerweile der Zweitgrößte Textilproduzent der Welt. Dies hat jedoch nicht nur Vorteile. Um auf dem hart umkämpften Textilmarkt bestehen zu können, drücken die Produzenten immer mehr die Preise. In großen Spinnereien sitzen oft hunderte von Menschen und arbeiten, nicht selten 16 Stunden am Tag. Dies geht grossenteils zu Lasten der Arbeiter. Die Zustände in viele Fabriken sind katastrophal.

Arbeitsbedinungen Indien Textil

Textilproduktion in Indien

Insbesondere Mädchen und Frauen haben unter den Zuständen zu leiden. Besonders schlimm sind die Arbeitsbedingungen für die sogenannten „Sklaven auf Zeit“. So makaber dieser Name auch klingen mag, er beschreibt das Arbeitsverhältnis treffend. Näherinnen werden für eine bestimmte Zeit an eine Fabrik verpachtet. Sie dürfen oft das Unternehmensgelände nicht verlassen und erhalten einen Lohn von umgerechnet ca. 20 € pro Monat. Sofern sie die ganze Zeit durchhalten bekommen sie nach Beendigung ihrer Arbeitsjahre einen Bonus von wenigen hundert Euro. Wer jedoch krank wird und nicht weiter arbeiten kann, bevor die vertragliche Zeit vorbei ist, erhält keinen Bonus. Das in Südindien verbreitete Sumangali-System sorgt zudem dafür, dass die meisten Frauen ihr hart verdientes Geld gleich als Mitgift an den zukünftigen Ehemann abtreten müssen. Diese Frauen sind weitaus billiger als männliche Arbeitnehmer. Die Umwelt leidet ebenfalls unter dem Preisdruck in der Textilbranche. Insbesondere die Flüsse, in die häufig die Chemikalien von färben und ähnliches geleitet werden, sind durch die Textilproduktion stark verschmutzt.

Dass es auch anders geht, zeigt die Firma Jyoti – Fair Works. Dieses Unternehmen vertreibt Kleidung, die fair produziert wird. Dies bedeutet, dass die Textilien zum einem biologisch sind aber ebenso, dass es faire Arbeitsbedingungen sowie gerechten Lohn für die vornehmlich weiblichen Näherinnen gibt.

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