Archive for August, 2015

Bio Baumwolle – Reine Mode für ein reines Gewissen

Montag, August 31st, 2015

Immer mehr Verbraucher sind sich bewusst, dass sie auch eine moralische Verpflichtung gegenüber der Natur haben. Selbst wenn sie nur neue Unterwäsche oder ein T-Shirt kaufen ist die Wahl eines fairen Produktes entscheidend. Aus diesem Grund ist Bio Baumwolle immer beliebter, denn diese ist weit weniger schädlich für die Umwelt. Dies ist dadurch bedingt, dass auf den Gebrauch von chemischen Dünger sowie schädlichen Pestiziden verzichtet wird. Bereits ein konventionelles T-Shirt verunreinigt ca. sieben Quadratmeter Ackerfläche mit Chemikalien.

Selbstverständlich werden auch in der Produktion von Bio Baumwolle Mittel eingesetzt um Insekten zu vertreiben und um die Ernte ein wenig zu erhöhen. Sofern die Baumwolle jedoch als Bio oder Öko zertifiziert werden soll, darf es sich dabei lediglich um natürliche bzw. biologisch abbaubare Produkte handeln. So wird beispielsweise Kuhdung als Dünger verwendet oder der Sud des Neembaumes um den Insekten Heer zu werden. Da Bio Baumwolle jedoch nicht so hochgezüchtet ist, wie die konventionellen Pflanzen sind sie generell weniger anfällig für Insekten. Genetisch manipuliertes Saatgut das gänzlich immun gegen Pflanzenkrankheiten und ähnliches ist, ist hingegen beim Bio Baumwollanbau nicht erlaubt. Zusätzlich wird im in der biologischen Landwirtschaft darauf geachtet, keine ausbeutenden Monokulturen anzubauen, stattdessen werden die Pflanzen jedes Jahr gewechselt. So wird z.B. dieses Jahr die Bio Baumwolle angebaut, im nächsten Kaffee ect. Dadurch, dass die Pflanzen nicht jedes Jahr dieselben Nährstoffe aus dem Boden benötigen bleibt der Boden fruchtbar. Durch die ausschließliche Verwendung von biologischem Dünger ist zudem die Humusschicht auf dem Feld dicker, was dazu führt, dass mehr Wasser gespeichert werden kann.

Die Wahl des richtigen Produkts ist entscheidend

Die Wahl des richtigen Produkts ist entscheidend

Trotz allem sind die Erträge, die auf einem ökologischen Feld erwirtschaftet werden geringer als jene im konventionellen Anbau. Zudem dauert die Ernte der biologischen Baumwolle länger und ist aufwendiger, dass diese von Hand vonstatten gehen muss. Dies führt dazu, dass Kleidung aus Bio Baumwolle teurer ist als normale Kleidung. Im Schnitt ist mit einem Aufpreis von ca. 40 % zu rechnen. Es ist dabei jedoch zu beachten, dass der Kunde für diesen Aufpreis nicht nur sein Gewissen erleichtern kann, sondern der Verbraucher erhält ebenso ein besseres Produkt. Neben einer besseren Qualität des Stoffes ist die Kleidung auch weniger mit Chemikalien belastet. Mittlerweile gibt es eine Fülle von Labels, welche Kleidung aus Bio Baumwolle verkaufen. Die beliebtesten Labels sind 108Degress, Green-Shirts, 3 Freunde, Greenality und Grüne Erde.

Die schwierigen Bedingungen der Textilproduktion in Indien

Dienstag, August 25th, 2015

Indien ist mittlerweile der Zweitgrößte Textilproduzent der Welt. Dies hat jedoch nicht nur Vorteile. Um auf dem hart umkämpften Textilmarkt bestehen zu können, drücken die Produzenten immer mehr die Preise. In großen Spinnereien sitzen oft hunderte von Menschen und arbeiten, nicht selten 16 Stunden am Tag. Dies geht grossenteils zu Lasten der Arbeiter. Die Zustände in viele Fabriken sind katastrophal.

Arbeitsbedinungen Indien Textil

Textilproduktion in Indien

Insbesondere Mädchen und Frauen haben unter den Zuständen zu leiden. Besonders schlimm sind die Arbeitsbedingungen für die sogenannten „Sklaven auf Zeit“. So makaber dieser Name auch klingen mag, er beschreibt das Arbeitsverhältnis treffend. Näherinnen werden für eine bestimmte Zeit an eine Fabrik verpachtet. Sie dürfen oft das Unternehmensgelände nicht verlassen und erhalten einen Lohn von umgerechnet ca. 20 € pro Monat. Sofern sie die ganze Zeit durchhalten bekommen sie nach Beendigung ihrer Arbeitsjahre einen Bonus von wenigen hundert Euro. Wer jedoch krank wird und nicht weiter arbeiten kann, bevor die vertragliche Zeit vorbei ist, erhält keinen Bonus. Das in Südindien verbreitete Sumangali-System sorgt zudem dafür, dass die meisten Frauen ihr hart verdientes Geld gleich als Mitgift an den zukünftigen Ehemann abtreten müssen. Diese Frauen sind weitaus billiger als männliche Arbeitnehmer. Die Umwelt leidet ebenfalls unter dem Preisdruck in der Textilbranche. Insbesondere die Flüsse, in die häufig die Chemikalien von färben und ähnliches geleitet werden, sind durch die Textilproduktion stark verschmutzt.

Dass es auch anders geht, zeigt die Firma Jyoti – Fair Works. Dieses Unternehmen vertreibt Kleidung, die fair produziert wird. Dies bedeutet, dass die Textilien zum einem biologisch sind aber ebenso, dass es faire Arbeitsbedingungen sowie gerechten Lohn für die vornehmlich weiblichen Näherinnen gibt.