Genussmittel Schnupftabak

Schnupftabak in Dosen

Um Schnupftabak herzustellen, werden eine oder mehrere Sorten Tabak fein gemahlen und gemischt. Es handelt sich um ein Genussmittel, welches anregend wirkt. Dem pulverisiertem und fermentiertem Tabak werden oft Zusatzstoffe und Aromastoffe beigefügt. Ursprünglich kommt Schnupftabak aus Süd- und Mittelamerika und ist etwa seit dem 17. Jahrhundert auch in Europa bekannt. Lange war Schnupftabak nur als Importware erhältlich und wurde ausschliesslich von Apotheken verkauft, bis 1733 die erste Schnupftabakfabrik in Deutschland entstand. Auch wenn mittlerweile hauptsächlich Rauchtabak wie Zigarren und Zigaretten konsumiert wird, so ist Schnupftabak doch immer noch beliebt und der Konsum verstärkt sich aufgrund der immer strengeren gesetzlichen Rauchverbote in letzter Zeit wieder.

Schnupftabak wird durch Einsaugen durch die Nase, das sogenannte „Schnupfen“ eingenommen. Da der Tabak die Nasenschleimhäute reizen und heftigen Niesreiz oder Rachenbrennen verursachen kann, sollte auf ein langsames Einsaugen geachtet werden. Vielfach wird eine Prise Schnupftabak auf den Handrücken geklopft und dann von dort zur Nase geführt und aufgesogen. In England wird dagegen gerne der Schnupftabak zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und dann direkt von den Fingern in das Nasenloch geführt.

Schnupftabak gibt es in verschiedenen Sorten. Grundsätzlich wird zwischen weissem und braunen Schnupftabak unterschieden. Im deutschsprachigen Raum ist vor allem der Schmalzler oder Brasil aus Bayern verbreitet. Weltweit am meisten verkauft wird der „Snuff“, der ursprünglich aus England stammt. Auch von Snuff gibt es wiederrum verschiedene Sorten, zum Beispiel den „Ozona English Type Snuff“, den von der Firma Pöschl hergestellten „Löwen-Prise Snuff“ oder die bekannte „Gletscherprise“.

Schnupftabak hat eine anregende Wirkung aufgrund des im Tabakblatt enthaltenen psychoaktiven Alkaloid Nikotin. Diese gelangt beim Schnupfen schnell über die Nasenschleimhaut in den Blutkreislauf und in das zentrale Nervensystem. Das Nikotin veranlasst die Ausschüttung von Dopamin, was zu zahlreichen körperlichen und psychischen Auswirkungen führt. Hierzu gehören die Stimulierung, Appetithemmung sowie die Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit.

Auch wenn Schnupftabak weniger schädlich ist als Rauchen, da die meisten Schadstoffe durch das Verbrennen des Nikotins entstehen, so bestehen doch gesundheitliche Risiken. Bei langfristiger Anwendung schädigt das Schnupfen die Nasenschleimhäute. Zudem kann es zu starkem Brennen im Rachen kommen, wenn mehr eingesaugt wird, als die Nase verträgt, da der überschüssige Schnupftabak direkt in den Rachen gelangt. Desweiteren enthält Schnupftabak, wie jede Form des Tabaks, krebserregende Stoffe und führt durch das enthaltene Nikotin zu Abhängigkeit. Da Nikotin die Gehirn- und Lungenentwicklung von Ungeborenen stört, sollte in der Schwangerschaft neben dem Rauchen auch auf das Schnupfen verzichtet werden.

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